Welche Arten von Kieferfehlstellungen gibt es? Wie sehen sie aus? Und was kannst Du tun, wenn Dein Kind eine solche Fehlstellung hat? Das erfährst Du hier.
Überblick
Angle-Klassen: So teilen wir Kieferfehlstellungen ein
Die verschiedenen Kiefer-Stellungen teilen wir ein in drei Klassen, benannt nach dem amerikanischen Zahnarzt Edward Angle. Er war es, der dieses System der drei Klassen festgelegt hat.
Die Angle-Klasse I, auch Neutralbiss genannt, ist der Normalfall, bei dem Ober- und Unterkiefer richtig zueinander stehen. Die übrigen Klassen bezeichnen verschiedene Fehlstellungen.
Angle-Klasse II: Unterkiefer zu weit hinten
Klasse zwei bedeutet, dass der Unterkiefer beim Zubeißen zu weit hinten bleibt. Wenn man das Gesicht des Patienten von der Seite anschaut, erkennt man diese Fehlstellung oft an einem zurückliegenden, fliehenden Kinn.
Noch ein Warnzeichen, an dem Du bei Deinem Kind die Angle-Klasse II erkennen kannst: Wenn der Unterkiefer zu weit hinten liegt, bleibt beim Zubeißen zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen etwas Platz offen. Du kannst Dein Kind bitten, zu probieren, ob es bei zugebissenen Zähnen den Daumen hinter die oberen Schneidezähne stecken kann. Falls eine ganze Fingerkuppe hinein passt, kann das ein Hinweis auf eine Kieferfehlstellung der Angle-Klasse II sein.
Angle-Klasse III: Unterkiefer zu weit vorne
Wenn die unteren Schneidezähne beim Zubeißen vor den oberen landen, sprechen wir von Angle-Klasse III. Von außen sieht man in diesen Fällen ein vorstehendes Kinn. Und wenn man die Kinder bittet, bei zugebissenen Zähnen die Lippen aufzumachen, ist eindeutig zu sehen, dass die unteren Zähne außen stehen statt innen.
Was tun bei einer Kieferfehlstellung?
Wenn der Unterkiefer zu weit vorne oder zu weit hinten steht, das können wir in der Kieferorthopädie gut behandeln. Besonders schnell geht es bei Kindern, die gerade einen Wachstumsschub durchmachen. Wir leiten den Kiefer an, damit er in die richtige Stellung wächst.
Wenn Du bei Deinem Kind Anzeichen für eine Kieferfehlstellung bemerkst, kommt am besten früh zur Beratung in die Praxis. Ich sehe mir den Fall an, und meistens können wir zügig mit der Behandlung beginnen.