Manche Dinge behandeln wir in der Kieferorthopädie schon im Grundschulalter. Hier findest Du drei Warnzeichen, an denen Du erkennen kannst, ob Dein Kind möglichst früh eine Zahnspange braucht. Die gleichen Infos gibt's in meinem neuen Video

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Erstes Warnzeichen: Die unteren Zähne kommen vor die oberen

Beim Zubeißen sollten die oberen Schneidezähnen vor den unteren stehen. Ist das umgekehrt, also die unteren Zähne außen, sprechen wir von einem frontalen Kreuzbiss. Den behandeln wir früh, damit Ober- und Unterkiefer richtig zusammenpassen und gemeinsam weiter wachsen.

Bei alten Leuten sieht man noch manchmal, was passiert, wenn ein frontaler Kreuzbiss unbehandelt bleibt. Bei diesen Erwachsenen steht das Kinn weit vorne. Manche sehen deshalb ständig grimmig aus oder haben ein regelrechtes Bulldoggen-Gesicht. Solltest Du also sehen, dass bei Deinem Kind die unteren Zähne vorne stehen, dann kommt früh in die Kieferorthopädie. Je eher wir den Kreuzbiss korrigieren, desto besser.

Zweites Warnzeichen: Das Kinn weicht seitlich aus

Wenn ein Mensch die Zähne aufeinanderbeißt, sollte man eine gerade Linie ziehen können von der Nasenwurzel über die Nasenspitze zum Kinn. Wenn der Unterkiefer seitlich ausweicht, ist das ein Fall für die Kieferorthopädie. Man nennt diesen Fehlbiss: Lateraler Zwangsbiss.

Bleibt so ein Zwangsbiss unbehandelt, kann er mit der Zeit das ganze Gesicht schief machen. Der Unterkiefer kann asymmetrisch wachsen. Das Kind kaut zwangsläufig einseitig, sodass sich die Kaumuskeln einseitig entwickeln. Mit den Jahren kann sich eines der beiden Kiefergelenke stark abnutzen und Schmerzen verursachen. Kurz – einen seitlichen Zwangsbiss therapieren wir am besten früh, um das Kinn in die Mitte zu bringen, wo es hingehört.

Drittes Warnzeichen: Zwischen den Schneidezähnen ist Platz

Bei geschlossenem Mund stehen die oberen und unteren Schneidezähne normalerweise eng hintereinander. Da ist kaum Abstand dazwischen. Du kannst Dein Kind einmal bitten, zusammenzubeißen und zu probieren, ob es den Daumen von unten zwischen die Schneidezähne schieben kann. Es sollte höchstens der Fingernagel dazwischen passen. Wenn die ganze Fingerkuppe zwischen die oberen und unteren Schneidezähne passt, ist der Abstand zu groß.

Woran liegt es, wenn die Schneidezähne nicht zusammenkommen? Entweder ist der Unterkiefer zu weit hinten, oder die oberen Schneidezähne sind nach vorne gekippt. In beiden Fällen lohnt es sich, früh in die Kieferorthopädie zu kommen.

Einen zurückliegenden Unterkiefer können wir sehr gut nach vorne holen, wenn die Kinder wachsen. Wir leiten den Knochen an, damit er in die richtige Stellung hineinwächst. Wenn wir dazu einen Wachstumsschub ausnutzen können, geht es überraschend schnell.

Weit vorstehende Schneidezähne korrigieren wir ebenfalls früh. Denn es kommt immer mal vor, dass ein Kind beim Spielen auf den Mund fällt. Vorstehende Zähne können da leicht abbrechen oder ganz herausbrechen. Das vermeiden wir, wenn wir die Zähne so früh es geht gerade richten.

Warnzeichen gesehen – was nun?

Wenn Du an Deinem Kind eines der drei Warnzeichen siehst, solltet ihr bald in die Praxis kommen. Ich schaue mir den Fall an, und wir reden darüber, ob wir behandeln und falls ja, wie. Im Grundschulalter lösen wir das meiste mit einer herausnehmbaren Zahnspange.

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